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dieter, hh
Anmeldedatum: 16.05.2017 Beiträge: 3 Wohnort: Hamburg
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Verfasst am: 16.05.2017, 17:36 Titel: Ist meine Seydel-Harp defekt - oder fehlt mir Know How |
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Moin
ich habe mich vor einiger Zeit durch diverse Beiträge gelesen und bin erfreut und verwundert, wieviel Material sich hier findet.
Kurz zu mir:
Ich habe - leider - erst vor einem Jahr mit dem Mundharmonikaspiel angefangen und würde allzu gerne irgendwann mal richtige Bluesharp-Mukke machen wollen.
Das scheint ein weiter Weg zu sein, da ich in den ersten 55 Jahren meines Lebens Musik immer nur passiv genossen habe...
Anyway - besser spät als nie! Ich lerne fast jeden Tag mit großer Freude was Neues.
Ich habe bislang drei verschiedene Bluesharps in C gespielt, jeweils eine Marine Band Crossover ist im Auto und zu Hause und eine Hohner Bluesband (glaube die heißt so) gehört zu meinem Tourengepäck (wo es noch ein wenig rauher/dreckiger zugeht).
Zu meiner Frage:
Bisher hatte ich keine größeren Probleme beim Spielen der Harps und jetzt hatte ich Lust, mein Spektrum zu erweitern und habe mit eine Seydel 1876 Silver in G zugelegt. Da habe ich jetzt ein Problem...
Erfordert das Spielen der Kanzellen 2 und 3 bei dieser Harp besondere Fertigkeiten, könnte es an meiner unvollkommenen Technik liegen, dass fast kein vernünftiger Ton herauszubekommen ist?
Sowas ist ja schwer zu beschreiben, aber ich habe das Gefühl, als würde bei 2 und 3 irgendwas klemmen, andererseits, wenn ich ich ganz sachte anblase oder ziehe, klingt schon was...Aber irgendwie wirkt das nicht so, als wäre das in Ordnung. Mit gleichem Druck klingen alle anderen Kanzellen der Harp ganz wunderbar satt und warm, gefällt mir soweit gut, aber 2 und 3 sind irgendwie dumpfig und mit etwas größerem Druck wird der Ton eher schwächer.
Kann mir jemand auf diese - vielleicht noch zu unkonkrete Frage - einen hilfreichen Tip geben. Ich habe die Harp erst vor 2 Tagen geliefert bekommen, würde sie ggf. zurückschicken und um Überprüfung bitten. Leider habe ich auch noch keinen Gleichgesinnten in meiner Nähe kennengelernt oder ein gscheites Fachgeschäft. Ich mache erst im Juni einen ersten Workshop bei Perry Letsch in Harburg., der könnte mir sicher was dazu sagen ((-:
Danke schonmal im Voraus für Tips jeder Art,
dieter, hh |
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Mario
Anmeldedatum: 28.12.2006 Beiträge: 4055 Wohnort: Hamburg
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Verfasst am: 16.05.2017, 21:26 Titel: |
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Hallo Dieter und herzlich willkommen,
wahrscheinlicher ist, dass dein Ansatz nicht richtig ist. Dafür spricht, dass du jetzt erstmals eine deutlich tiefere Tonart in der Hand hast. Außerdem ist es eher selten, dass gleich zwei Kanzellen nicht funktionieren. Und wenn du von "Druck" sprichst, machst du möglicherweise auch grundsätzlich etwas falsch.
Versuche erstmal, richtig durch die Harp zu atmen, ein und aus. Nimm dazu die Kanzellen 1-3 gleichzeitig. Nimm die Harp weit in den Mund und entspanne den Mund-Rachenraum. Zunge vom Gaumen lösen und nicht anspannen (denke dabei an "Oooh", wie man es sagt, wenn man etwas schade findet). Gerade bei tiefen Tonarten musst du dem Ton einen noch größeren Raum geben. Wenn du da mit angespannter Zunge/Zungenwurzel spielst, wird's schwer. _________________ Du suchst ein gutes Lehrbuch? Nimm meins!
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munkamonka

Anmeldedatum: 03.09.2005 Beiträge: 2743 Wohnort: berlin
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Verfasst am: 16.05.2017, 23:54 Titel: |
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Hallo Dieter,
ich stimme Mario zu. Kanal 2, manchmal auch 3 bei einer (ersten) harp in G erscheint vielen Leuten als defekt, es ist ein echtes Phänomen, dass es immer ganz genau diese kanzelle bei dieser Tonart betrifft.
Ich habe seinerzeit drei harps in G hintereinander gekauft, bis ich kapiert habe, dass es an mir liegt. Das hat sich irgendwann von alleine gegeben. Einfach weiter probieren und weiterspielen.
Herzlich willkommen im Forum.
Gruß
Markus _________________ ... meiner meinung nach |
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dieter, hh
Anmeldedatum: 16.05.2017 Beiträge: 3 Wohnort: Hamburg
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Verfasst am: 17.05.2017, 05:28 Titel: |
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Hey
und vielen Dank. Habe gleich gestern Abend noch rumprobiert und tatsächlich hört sich das Teil auf 2 und 3 auf einmal anders an.
Super, dass Ihr mir so schnell geholfen habt.
Dieter |
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Mamo

Anmeldedatum: 21.02.2009 Beiträge: 722 Wohnort: Katlenburg-Lindau
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Verfasst am: 17.05.2017, 06:51 Titel: |
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Hi Dieter!
Ich hab vor Kurzem folgenden Tip gehört:
Stell dir vor, du hast dir die Hand verbrannt. Puste mal in die Handfläche, als wolltest du die Brandstelle kühlen. Du spürst kalte Luft, stimmts?
Jetzt stell dir vor, du hast im Winter kalte Hände. Du versuchst mit deinem Atem die Hände zu erwärmen... Du spürst jetzt warme Luft, stimmts?
Diese warme Luft brauchst du zum Harpspielen!
Wenn du es dabei noch schaffst, deinen Rachenraum zu öffnen (so wie beim Gähnen..), dann bekommst du einen sauberen "fetten" Ton!
Viel Spaß beim Üben!
Gruß Marco |
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Juke

Anmeldedatum: 24.04.2014 Beiträge: 1425 Wohnort: die Metropole im südlichen Ostwestfalen
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Verfasst am: 17.05.2017, 14:20 Titel: |
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Meine allererste Harp war eine ProHarp in G von Hohner, das war 1981*. Da hatte ich erstmal so viele Probleme, dass die Kanzellen 2 und 3 gar nicht aufgefallen sind. Bis ich dann endlich die Töne von "Oh when the saints" einigermaßen treffen konnte, waren nebenbei die eventuellen Probleme mit den Kanzellen 2 und 3 von alleine gelöst. Mit anderen Tonarten hatte ich später eigentlich nie Probleme auf 2 und 3. Der Wechsel von G zu anderen Tonarten scheint leichter zu sein als umgekehrt.
Vielleicht sollte man Anfängern generell eine Harp in G empfehlen ...
Schöne Grüße
Dirk
* Ich hatte im Musikalienhandel gefragt, welche Tonart man denn am besten für Blues nimmt. Der Verkäufer hatte von Harps keine Ahnung, meinte aber, dass Blues gerne mal in G gespielt wird. Deshalb sollte ich es mal mit einer Harp in G versuchen. Entsprechend habe ich einige Zeit nur straight gespielt, bis ich nach Jahren gehört hatte, dass man auch in der 2. Position spielen kann und das für Blues sogar noch besser klingt. _________________ Damn, this shit is Deep  |
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dieter, hh
Anmeldedatum: 16.05.2017 Beiträge: 3 Wohnort: Hamburg
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Verfasst am: 19.05.2017, 12:09 Titel: |
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Hallo nochmal,
Eure Beiträge sind entlastend. es macht also nix, wenn es mit der G-Harp nicht auf Anhieb funzt, ich muss also nur noch 2 - 3000 Stunden üben und schon hab ichs....
Schönes Wochenende,
dieter |
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triona

Anmeldedatum: 21.09.2014 Beiträge: 912 Wohnort: Aue
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Verfasst am: 19.05.2017, 12:42 Titel: |
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dieter, hh hat Folgendes geschrieben: | ... ich muss also nur noch 2 - 3000 Stunden üben und schon hab ichs.... |
Ich denke, das wirst du schneller hinkriegen.
Wenns wirklich solange brauchen würde, dann würdest du die Harfe vorher wegschmeißen oder mal einen Lehrer aufsuchen, der es dir richtig zeigt.
auch noch ein schönes Wochenende
liebe grüße
triona _________________ Dess daacht doch alles nischt, dess naimodisch Zaich.
frei nach Anton Günther
Ich hab nur einmal ganz kurz auf die Maus geklickt - ich glaub ich hab das Internet gelöscht.
Meine Nachbarn hören Mundharmonika - ob sie wollen oder nicht. |
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daenou
Anmeldedatum: 01.06.2015 Beiträge: 144 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 19.05.2017, 14:33 Titel: |
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Juke hat Folgendes geschrieben: | * Ich hatte im Musikalienhandel gefragt, welche Tonart man denn am besten für Blues nimmt. Der Verkäufer hatte von Harps keine Ahnung, meinte aber, dass Blues gerne mal in G gespielt wird. Deshalb sollte ich es mal mit einer Harp in G versuchen. Entsprechend habe ich einige Zeit nur straight gespielt, bis ich nach Jahren gehört hatte, dass man auch in der 2. Position spielen kann und das für Blues sogar noch besser klingt. | Bei mir war es eine Hohner Bluesharp (natürlich), die mir in einem renommierten Musikgeschäft empfohlen wurde. Das müsste etwa 1972 gewesen sein. Der Verkäufer fragte mich, ob ich in 'C' spielen würde. Vom Blockflötenunterricht der dritten Primarklasse her wusste ich noch, dass 'C' einfacher war, weil es keine Halbtöne hat. Also habe ich bejaht, worauf er mir eine Harp in 'F' verkauft hat, das sei für Blues in C richtig. Ich wurde mit diesem Instrument nie richtig warm, einfach zu hoch, zu dünn im Klang. Viele Jahre später wollte ich es nochmals versuchen und kaufte eine Bluesharp in 'C', diesmal nicht genagelt, sondern bereits 'MS' mit Schrauben im Deckel. Das klang doch schon viel besser!
Diese Harp habe ich heute noch, allerdings sind noch etwas über 20 Brüder und einige weitere Verwante dazugekommen. |
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Harmonica Frank
Anmeldedatum: 25.04.2017 Beiträge: 24 Wohnort: Ruhrgebiet
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Verfasst am: 19.05.2017, 21:05 Titel: |
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Zitat: | ... worauf er mir eine Harp in 'F' verkauft hat, das sei für Blues in C richtig |
Immerhin wusste der Verkäufer, dass man für einen Blues in C - vorausgesetzt man bevorzugt die oft benutzte 2. Position - eine F-Harp braucht. Da lag er gar nicht soo falsch. Nur ist die Anzahl der Blues-Stücke in C wahrscheinlich eher gering, oder?
Meine erste war auch eine Hohner Bluesharp, in C. Vor ca. 30 Jahren. Habe reingepustet (im wahrsten Sinne des Wortes) und es kam natürlich nichts Brauchbares raus, es klang nach allem möglichen, nur nicht nach Blues und habe viel zu schnell aufgegeben und das Teil in die Schublade gelegt. Könnte mich heute noch dafür in den Hintern treten.
Na ja, bin jetzt seit zwei Jahren wieder dabei. Besser spät als nie .
Gruß,
Frank _________________ My baby done gone
She left me a mule to ride
When the train left the station
The mule laid down and died |
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Wildshake
Anmeldedatum: 21.03.2017 Beiträge: 7
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Verfasst am: 23.05.2017, 06:31 Titel: |
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Eventuell kann/soll man sich auch noch etwas mit den Löseabständen beschäftigen, um die Harp auf den eigenen, individuellen Spielstil anzupassen. Meine Seydels (von der normalen Session bis hin zur 1847er) waren mir alle zu "offen" eingestellt. Sprich: Der werksseitig eingestellte Löseabstand war mir zu hoch. Für die ersten Schritte auf der Harp ist das zwar eine sinnvolle Voreinstellung (da Anfänger meist zuviel pusten), aber wenn dann mal Gefühl ins Spiel kommt, kann man die Karre gut noch ein Stück tiefer legen und so mit weniger Aufwand (Luftverbrauch) ressourcenschonender spielen. Umgekehrt, wenn mans übertreibt blockiert die Harp bei stärkerem Spiel. Meine Suzuki Manji kam in einer Werkseinstellung, das sogar ein kettenrauchender Asthmatiker mit nur ner halben Lunge während nem Marathon ein viertelstündiges Bluessolo hinlegen könnte. Pustet man allerdings zu kraftvoll rein, macht sie komplett dicht. Hier musste ich die Löseabstände gaaanz leicht öffnen, um sie an meine Spielweise anzupassen.
Anderes ausgedrückt: Wenn du ne Gitarre kaufst, musst du sie stimmen. Das musst du bei der Harp nicht. Dafür musst du sie dir auf deine Spielweise hinkonfigurieren. Das geht ganz leicht und ist für jeden in kürzester Zeit ernlernbar. Videos gibt es dazu genug auf Youtube. Eine Harp, egal von welchem Hersteller ist nur so gut, wie du sie für deine Handhabung eingestellt hast. Es gibt nicht DIE PERFEKTE EINSTELLUNG FÜR JEDERMANN, weil jeder anders spielt und somit sollte man da selber noch ein wenig Hand anlegen, um sich das Harpspiel so einfach wie möglich zu machen. Du würdest dich wundern, was du aus deinen Instrumenten noch alles rausholen kannst.
lg |
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