Welche Harp zur Baritongitarre?

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Andreas Fischer
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Welche Harp zur Baritongitarre?

Beitrag: # 101563Beitrag Andreas Fischer »

Ich möchte Mundharmonica spielen lernen und habe mir eine Hohner Special 20 Classic C bestellt.

Ich möchte später zur Gitarre spielen.
Ich spiele aber die meisten Songs, wenn ich denn auch dazu singe, tiefer gestimmt, meist 3 Halbtöne aber auch schon mal bis zu 5 Halbtöne tiefer (Baritongitarrenstimmung)

Muss ich da dann eine andere Mundharmonica als die „C“ nehmen?

Womit ich lernen will? Gute Frage. Die habe ich hier http://www.harpforum.de/phpbb/viewtopic ... 562#101562
auch gestellt und suche noch Antworten ;-)
Andreas Fischer
Juke
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Beitrag: # 101564Beitrag Juke »

Wenn du deine Gitarre tiefer stimmst (oder mit Capo spielst), passt du damit die Tonart, in der du spielst, an die Tonlage deiner Stimme an, ohne dabei Akkorde greifen zu müssen, die dir (noch) nicht so geläufig sind. Welche Tonart das im Einzelnen ist, solltest du selbst herausfinden können.

Was das Spielen mit der diatonischen Mundharmonika angeht (die Special 20 ist so eine), gibt es verschiedene Möglichkeiten, in der passenden Tonart zu spielen. Zum einen kannst du die Harmonika in der Tonart spielen, in der das Instrument "von Haus aus" gestimmt ist. Bei deiner Special 20 ist das C-Dur. Die direkt spielbaren Töne entsprechen der C-Dur-Tonleiter und auch die spielbaren Akkorde passen zu C-Dur. Der Grundton, das C, findest du in den Kanzellen 1, 4, 7 und 10 jeweils als Blaston. Das Spielen in dieser Tonart (die auf dem Instrument aufgedruckt oder eingeprägt ist), nennt man auch die 1. Position.

Wenn es eine 1. Position gibt, wird es wohl auch weitere Positionen geben. Tut es. Beim Spiel in der 2. Position wird dieselbe Harp, die ja eigentlich in C gestimmt ist, in G-Dur gespielt. Der Grundton ist nun als Ziehton in Kanzelle 2, als Blaston in Kanzelle 3 usw. zu finden. Der Harp fehlt nun zwar das Fis für die komplette G-Dur-Tonleiter, aber zum einen kann dieser Ton relativ leicht durch Benden erzeugt werden, zum anderen kann man auf das Fis beim Blues auch prima verzichten, Stichwort Blue Notes. Durch den Wechsel der Tonart auf derselben Harp bekommt das Spiel einen anderen Charakter, der zum Blues oft besser passt.

Genauso kann man deine Harp in allen anderen Tonarten spielen, indem man jeweils von einem anderen Grundton ausgeht: in der 3. Position vom D, in der 4. Position vom A usw. Dies stellt jedoch teils sehr hohe Anforderungen an das Spielvermögen, weil immer mehr Töne der verwendeten Tonart "fehlen" und durch Spieltechnik (Bending, Overblows) erzeugt werden müssen. Es gibt Spieler, die dies hervorragend beherrschen (Konstantin Reinfeld, hier bekannt als Schaken z.B.). Allerdings ändert sich mit jeder Tonart auch der Charakter des Tons und das gleichzeitige Spielen von Akkorden geht halt nicht mehr.

Deshalb nehmen die meisten Spieler für verschiedene Tonarten verschiedene, passende Harps und spielen immer in der gleichen Positionen. Hat man einmal gelernt, ein Stück in einer Position auf einer bestimmten Harp zu spielen, z.B. in G auf einer in C-Dur gestimmten Harp (= 2. Position), dann kann man dasselbe Stück in allen Tonarten spielen, indem man entsprechend die passende Harp nimmt, für E-Dur greift man zur A-Harp, für A-Dur zur Harp in D usw.

Ich hoffe, deine Frage ist damit schon mal ein wenig beantwortet. Das Buch von Mario wird dir sicherlich gut weiterhelfen können. Du kannst auch mal schauen, ob an einer VHS in deiner Nähe Kurse angeboten werden. Dieter Kropp z.B. ist viel unterwegs um das Spiel auf der Harp zu vermitteln. Er macht das recht gut.

Schöne Grüße
Dirk
Ich spiele beide Sorten Musik: Chicago- und West Coast Blues! 8)

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Andreas Fischer
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Beitrag: # 101572Beitrag Andreas Fischer »

Vielen Dank, so ähnlich hatte ich mir das gedacht, andere Tonart, andere Harp aber genauso spielen, das ist doch schon mal positiv.
Andreas Fischer
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