Neues aus dem Land der aufgehenden Sonne

Mundharmonikas in jeglichen Varianten und Stimmungen: Bluesharps, Chromatische, Tremolo, Oktav, Bass, ... alles.

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triona
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Neues aus dem Land der aufgehenden Sonne

Beitrag: # 101213Beitrag triona »

Auf der Musikmesse entdeckt und gespielt:

Bild

Bild

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https://www.youtube.com/watch?v=GvobckYUrYY


Voll geil das Teil!
(Für Bluesfreunde mit Betonkopf allerdings vielleicht weniger anziehend. Aber es soll ja bisweilen auch noch andere MuHa-Freunde geben. Außerdem gibt es ja auch noch Bluesfreunde ohne Betonkopf. Und damit ist nicht gemeint, daß die eine weiche Birne hätten. ;) )

Der Listenpreis von rund 600 Eumel ist allerdings auch nicht ganz ohne. :shock:

Beinahe wäre ich die möglicherweise erste gewesen, die es in Deutschland hat - wenn die Zollbestimmungen nicht gewesen wären. :roll:


liebe grüße
triona
Zuletzt geändert von triona am 12.04.2016, 12:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Phronk
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Beitrag: # 101214Beitrag Phronk »

Abgefahrenes Teil, nix für mich, aber ABGEFAHRENES TEIL!!!
daenou
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Re: Neues aus dem Land der aufgehenden Sonne

Beitrag: # 101215Beitrag daenou »

triona hat geschrieben:Der Listenpreis von rund 600 Eumel ist allerdings auch nicht ganz ohne. :shock:

Beinahe wäre ich die möglicherweise erste gewesen, die es in Deutschland hat - wenn die Zollbestimmungen nicht gewesen wären. :roll:
Lässt sich denn so ein Teil nicht selber herstellen durch Umstimmen eines Standard-Instrumentes? Das wäre dann immerhin weniger als die Hälfte des Preises. Oder ist der Schieber auch eine Spezialanfertigung? Das kann ich auf den Bildern nicht erkennen.
triona
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Beitrag: # 101216Beitrag triona »

SEYDEL Saxony konfiguriert = 360 Eus.
Und hätte dann nur 12 Löcher = 48 Töne. Das wäre dann immerhin ein ganzer Akkordblock weniger. Und ob die Konfigurationsmöglichkeiten bei SEYDEL so eine Tonbelegung zulassen, ist auch recht fraglich. Das könnte durchaus darauf hinauslaufen, daß 2 vollkommen neue Stimmplatten angefertigt werden müssen. Und ob die vorhandenen Kämme dann auch dazupassen, steht noch auf einem ganz anderen Blatt. Die Tiefe der Kanzellen ist da ja wohl ziemlich eng auf die Länge der dazugehörigen Stimmzunge abgestimmt. Was dann jeweils den Preis nochmal ganz gehörig hochtreiben würde - egal ob ggf von SEYDEL lieferbar oder in Eigenfertigung (als Einzelstück sicher die teuerste Lösung).

Der Schieber würde wahrscheinl kein Problem machen. Könnte durchaus das gleiche Lochmuster sein. Aber untersucht habe ich das nicht. Wäre aber sicher herauszufinden. Die Eigenfertigung eines Schiebers wäre dann allerdings auch preislich das K.O. für diesen Lösungsansatz. Ich weiß von Bernd Kiefer (dem Miterbauer der Neuauflage der Chordomonica, daß dies feinmechanisch nicht ganz ohne ist. Zumindest wäre das eine ziemliche Herumprobiererei, bis das Teil dann sauber gleitet und auch höchstmöglich dicht ist. Schieber bauen ist nochmal eine ganz andere Hausnummer, als eine Stimmplatte exakt erodieren lassen. (Frag mal den Brendan Power. Der nimmt für sein Doppelschieberpaket für Bass auch nicht aus Jux mindestens UKL 175 = ca € 217.) Und die neuaufgelegte Chordomonika II auf der Basis einer 12-Loch-HOHNER kostet fertig auch immerhin € 310.

Eine HOHNER Chrometta-56 (ziemlich billig - für Bastelversuche) sehe ich da nicht als Alternative. Eine 16-Loch-Chrom von der Stange gibts bei HOHNER zwar ab 222 Eus (Super 64). Aber ob die auch konfigurierbar wären, weiß ich nicht. Wenn überhaupt, dann mögliche Probleme wie oben für konfigurierte SEYDEL beschrieben. Womöglich müßte ich mir dazu ganz neue Stimmplatten machen (lassen). Stimmzungen einfach austauschen geht ja nicht. Und dazu dann womöglich noch ein neuer Kamm ... Vergiß es.

Außerdem denke ich, daß die entsprechenden ggf in Frage kommenden HOHNER an die Qualität der SUZUKI nicht unbedingt herankommen würden. In den noch teureren und wahrscheinl auch besseren Segmenten von HOHNER hab ich jetzt noch nicht nachgesehen. Aber preislich beißt das dann wohl auch nicht mehr viel ab. Und die Susie hat einfach auch noch einen voll guten Klang. Das ist schon ziemlich weit oben angesiedelt. Wenn ich schon so viel Kohle für eine einzelne MuHa hinlege, dann kommt es auf ein paar Eumel mehr auch nicht mehr an, wenn ich dann auch das bestmögliche habe.


Und der Sonderpreis, dem mir Rudolf für das Messe-Instrument gemacht hatte, hat bei mir diesen Gedanken erst gar nicht aufkommen lassen. Bloß daß da dann leider nichts daraus geworden ist. Als ich dann kam, um zu bezahlen und das Teil abzuholen, waren die Japaner schon am Einpacken. Da hätte ich dann auch den Schieber nicht mehr genauer untersuchen können.


Was solls. Vorbei ist vorbei. Kommt Zeit, kommt Rat, kommt Mundharmonika. Egal wie und woher. Blut geleckt hab ich jedenfalls schon mal. Nächstes Jahr ist wahrscheinl wieder Musikmesse. Vlt läßt sich da ja was im Vorlauf organisieren. Auf meinen großen "Contrabass" muß ich jetzt ja auch bisserl länger warten. Ist ja nicht so, daß ich nicht schon die eine oder andere MuHa hätte. ;)

Mal sehen, was schneller geht: Der Erwerb dieser beiden japanischen Instrumente, oder die spielfertig ausgereifte Fertigstellung meiner anderen Eigenfertigungsprojekte - diatonischer Bass mit Blas- und Zug-Stimmen und Bordun-MuHa. :lol: Und die Pläne für meine Fujara-Orgel hab ich auch noch nicht begraben. An Bauprojekten für Instrumente, die es noch nirgendwo gibt, fehlt es mir also nicht. Da werden eher die (Zeit-)Kapazitäten knapp als die Kohle. Schließlich mache ich das ja nicht hauptberuflich.


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Re: Neues aus dem Land der aufgehenden Sonne

Beitrag: # 128664Beitrag triona »

Ich denke, es wird Zeit, mal einen ausführlicheren Bericht abzugeben, wie das Abenteuer weiter ging. Schließlich sind ja schon ein paar Jahre ins Land gegangen, seit diese MuHa herausgekommen ist, und auch seit ich selber eine habe.


Die Suzuki SSCH-56 habe ich zum ersten mal 2016 auf einer Messe ausgiebig (ca 1 oder 2 Std lang) ausprobiert. Da erschien sie mir ausgesprochen intuitiv. Und ich habe damit auch recht schnell brauchbare und anhörbare Spielergebnisse erzielt. Dachte ich!

Als ich dann vlt 2 Jahre später dem mangelhaft ausgebauten Vertrieb von Suzuki in Deutschland zum Trotz endlich eine kriegen konnte, habe ich leider herausfinden müssen, daß ich deren Spieltechnik eben doch noch nicht wirklich verstanden und verinnerlicht hatte. Das (offenbar nur scheinbare) Erfolgsgefühl beim ersten Testen stellte sich wider Erwarten dann doch nicht so bald ein. Die nicht ganz einfache und vor allem sehr ungewohnte Spieltechnik habe ich doch ganz gewaltig unterschätzt.

Möglicherweise mag hier auch die lange Zeit eine gewisse Rolle gespielt haben, die zwischen dem ersten begeisterten Testen und dem Tag lag, an dem ich sie dann endlich in der Hand hatte. Da fehlte dann womöglich der direkte Anschluß an das erste Spielerlebnis.

Auch vermißte ich die nützlichen Kerben am Mundstück, die das Messemodell der ersten Fertigungsserie noch hatte (siehe Bilder oben und unten). Die hat meine ja leider nicht mehr. Wobei das allerdings kein Grund für die unerwarteten Schwierigkeiten sein darf und eigentlich auch nicht wirklich ist.

Aber ich denke, daß ich die über kurz oder lang doch noch in den Griff bekommen werde. Den theoretischen Ansatz, der dahinter steckt, habe ich mittlerweile zumindest mal herausgefunden und verstanden. Wenngleich da auch meine Kenntnisse der Harmonielehre noch einige deutliche Lücken aufweisen. Rein von der Blastechnik und vom Lufthaushalt her stellt sie ja keine so großen Ansprüche, die mir nicht bereits gut geläufig wären.


Hier ist ein Bild meiner Suzuki SSCH-56, mit bunten Markierungen auf dem Schalldeckel, mit denen ich sie mittlerweile ausgestattet habe:

Bild

Die Markierungen sind da aber nicht für den Einsatz im Finstern gemacht, sondern zur Orientierung beim Lernen. Die Anordnung der Töne und auch die Blas- und Atemtechnik unterscheidet sich bei diesen doch ganz erheblich von dem, was man von herkömmlichen MuHas gewohnt ist.

Das Erlernen ist auch für geübte Spieler nicht so ganz ohne. Und vor allem die Suzuki ist dabei nicht mal sehr intuitiv. Da muß man sich schon ein paar ganz andere Spielmuster erarbeiten und entsprechend die Atmungs- und Blastechnik anpassen. Die Gewöhnung an eine Schieber-Diatonik oder an eine Sonderstimmung in Anlehnung an herkömmliche Stimmung ist da echt ein Kinderspiel dagegen.

Die gelben Punkte markieren die Grundtöne der Dur-Akkorde und die roten die der Moll-Akkorde. (Bei 4 Tönen je Kanal kommst du dann auf 12 Akkorde des selben Bauprinzips - eben in allen Tonarten.) Septime, vermindert und vermehrt verteilt sich dann auf die anderen Kanäle ohne Markierung.


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Re: Neues aus dem Land der aufgehenden Sonne

Beitrag: # 128670Beitrag Duo Klangspiel »

Das klingt ja alles super spannend! Die Akkorde kann ich natürlich auch auf der Gitarre spielen. Ich kenne einige (z.Bsp. brasilianische) Stücke zu denen ich sie auch spielen müsste. Aber wann setzt denn Du diese Chord Harmonica ein?
VG Olaf
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Re: Neues aus dem Land der aufgehenden Sonne

Beitrag: # 128671Beitrag triona »

Duo Klangspiel hat geschrieben: 20.01.2023, 13:48 Aber wann setzt denn Du diese Chord Harmonica ein?
Bis jetzt noch gar nicht. Ganz einfach, weil ich sie noch nicht beherrsche. Eigentlich bin ich im Augenblick sogar noch recht weit davon entfernt, daß ich überhaupt etwas damit spielen kann, was mir da vorschwebt. Ich spiele ja meistens die Stimme des rhythmischen Fundaments eines Stücks, wie z.B die der Rhythmusgitarre in der "klassischen" Rockmusuk oder die einer Bläserabteilung im Jazz oder auch Generalbaß oder Ostinati, sowie insbesonders Tanzmusik wie Jigs, Reels, Polka, Polska, Plattler, Kasatschok, Ragtime, Reggae, Punk usw.
Sowas spiele ich z.B auch gerne, allerdings rein akustisch, also ganz ohne jegliche Elektrogeräte: :-D
https://www.youtube.com/watch?v=RU8H03E0ty8

Aber wenn ich die Anfangsschwierigkeiten mit dieser MuHa mal überwunden habe, wird mir schon etwas einfallen, was ich dann damit anfangen kann - auch wenn ich alleine darauf spiele. Brasilianische, kubanische und andere südamerikanische Musik, Tango, Choro, Samba, Salsa usw sind ja alles Sachen, die ich auch sehr schätze und gerne spiele.

Du hast allerdings recht. Eigentlich ist das ein Ensembleinstrument. Mit Tonaufzeichnungstechnik und insbesonders Mehrspurtechnik und Loops u.a. Elektrogeräten habe ich es ja bekanntlich auch nicht so. Aber wenn niemand Lust hat, mit mir zusammen zu spielen, dann tu ich es eben alleine. Bisher ist mir da aber immer noch etwas eingefallen. Und die Hoffnung stirbt zuletzt.

Und wenn mich ein Instrument begeistert, und ich kann es dann auch spielen, aber es eignet sich dennoch nur für sehr wenige Stück in meinem Repertoire, dann kommt es eben entsprechend seltener zum Einsatz. Ich habe ja noch genug andere. Und wenn gar nichts geht, dann singe ich. Vergessen wird es deswegen dann aber nicht. Vielmehr wird es immer wieder herausgeholt, um darauf zu üben, wenn mir danach ist. So daß einmal erlangte Fertigkeiten eben nicht einrosten und bei Bedarf dann wieder abgerufen werden können.


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